Die Havelland Kliniken GmbH erhalten einen Zuschuss von 2,33 Mio. Euro vom Land Brandenburg. Entschieden hat dies der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages, teilen die Abgeordneten Johannes Funke und Katja Poschmann (beide SPD) mit. Landesweit werden 82,45 Millionen Euro für zusätzliche Unterstützungsleistungen für Brandenburgs Kliniken in Vorbereitung auf die bevorstehenden Herbst- und Wintermonate ausgereicht.
Die finanziellen Mittel sollen helfen, die prognostizierten Mehrausgaben für Corona in den kommenden Monaten besser zu kompensieren. So sollen die Krankenhäuser weiterhin eine stabile und verlässliche Finanzierung erfahren, um so in den kommenden Monaten den zu erwartenden steigenden Fallzahlen und größeren Belastungen zu begegnen. „Wir brauchen diese gezielten Hilfsprogramme. Krankenhäuser sind ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist von unschätzbaren Wert“, so Funke und Poschmann.
Landtagsabgeordnete Poschmann zeigt sich außerdem besorgt über die vorübergehenden Schließung der Kinderstation in Rathenow:
„Diese Mittel sind wichtig, um unsere Krankenhausstandorte zu stärken und ich bin dankbar, dass das Land Brandenburg diese enorme Summe zur Verfügung stellt. Dennoch bleibt die Betroffenheit darüber, dass die Kinderstation der Havelland-Kliniken am Standort Rathenow derzeit vorübergehend geschlossen wurde. Ich teile jede Befürchtung um eine dauerhafte Schließung, denn die Erinnerungen an die Schließung des Kreißsaals in Rathenow sind noch zu frisch und nach wie vor zu schmerzhaft.“
Ein Kreißsaal sei weit mehr als nur ein Ort der Entbindung, stellt Poschmann fest. „An einem Kreißsaal hängen auch Vor- und Nachsorge der Mutter und des Kindes und ja, in der Folge auch eine Kinderstation. Ich habe seit Beginn meiner politischen Tätigkeit das Gespräch zum damaligen Geschäftsführer Jörg Grigoleit diesbezüglich gesucht. Mit dem neuen Geschäftsführer Herrn Thilo Spychalski werde ich mich demnächst treffen. Der Hebammen-Mangel ist ein bundesweit großes Problem, darf uns aber nicht davon abhalten, nach Lösungen für eine Geburtsstation in Rathenow zu suchen. Ich war dankbar, dass sich die SPD in der Stadtverordnetenversammlung Rathenow für den Erhalt eines Kreißsaales eingesetzt hat und auch den Bürgermeister beauftragt hat, ein an das Krankenhaus angebundenes Geburtshaus in zu prüfen. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels geht es um gute und attraktive Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Auch Stefan Schneider (Bürgermeister der Stadt Rhinow, SPD) thematisiere im Aufsichtsrat stetig die Situation im Rettungsdienst.
Zur Wahrheit gehöre aber auch, so Poschmann weiter: „Die Havelland Kliniken sind nicht die einzigen Kliniken, die ein Fachkräfte-Problem haben. Dennoch dürfen wir gemeinsam nichts unversucht lassen, um die medizinische Versorgung in und um die Kreisstadt stabil zu halten. Ich habe keinen Zweifel, in diesem Ziel sind sich alle einig.“