Gespräch mit Bildungsministerin: Schulsozialarbeit bleibt ein Reizthema

Veröffentlicht am 21.08.2019 in Bildung

Britta Ernst (2. v. re.) im Dialog mit Lehrern, Erziehern und Schulsozialarbeitern. Quelle: Uwe Hoffmann

Zum Bildungsdialog mit Bildungsministerin Britta Ernst hatte SPD-Direktkandidatin Katja Poschmann Lehrer, Erzieher und Schulsozialarbeiter in das Jugendhaus „Oase“ eingeladen.

Rathenow

„Derzeit sind in Brandenburg alle Lehrerstellen besetzt. Das geht aber nicht ohne Quereinsteiger.“ Bildungsministerin Britta Ernst wurde bei einem von der SPD veranstalteten Bildungsdialog im Rathenower Jugendhaus „Oase“ deutlich. „An der Uni Potsdam wird es eine Erhöhung der Lehramtsstudienplätze geben, um den Bedarf im Land künftig mit ausgebildeten Lehrern zu decken.“

Eine berufsbegleitende Ausbildung bedarf der Zustimmung der Kultusministerkonferenz, schilderte Britta Ernst die Situation. „Bei den Kitas müsste die Erhöhung der Betreuungsqualität durch Verbesserung des Schlüssels von derzeit 1 zu 5 in der Krippe auf 1 zu 3 und von 1 zu 11 auf 1 zu 8 in acht Jahren zu schaffen sein.“

 

 

Tagesmutter spricht Problem an

Hier sprach die Rathenower Tagesmutter Sabrina Gröning ihr Problem an, bei mangelnden Kita-Plätzen, Kinder nur bis zum Alter von drei Jahren betreuen zu dürfen.

In der 90-minütigen Diskussion wurde auch das Thema einer stärkeren gesellschaftlichen Wertschätzung des Erzieher- und Lehrerberufs angesprochen.

 

Forderung nach einheitlichen Prüfungen

Ein Schüler wünschte sich mehr bundesweit einheitliche Abiturprüfungen. „Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg würden mitmachen“, so die Bildungsministerin, die sich mit den ostdeutschen Bildungsministern dieses Themas annehmen möchte.

Schulleiterin Kerstin Pollak sprach den „zu hohen Verwaltungsaufwand“ für Schulleiter an und schlug eine Trennung der pädagogischen Leitungstätigkeit von der Verwaltungsfunktion vor.

„In Auseinandersetzungen mit Eltern fehlt den Schulleitern teilweise tieferes Verwaltungswissen“, so die Schulleiterin der Weinberg-Grundschule. Bei Überlegungen, ob dies für größere Schulen sinnvoll sei, verwies Britta Ernst auf entsprechende Statistiken, die für die Beurteilung zur Schulentwicklung wichtig seien.

Reizthema Schulsozialarbeit

Rathenows Koordinator für Jugendarbeit Tilo Windt sprach ein Dauerthema an: Warum kommt die Schulsozialarbeit nicht in die Hand des Landes, um das Problem landesweit verlässlich zu lösen? „In den Kommunen raufen wir uns mit den Jugendämtern des Landkreises die Haare“, so der Jugendkoordinator.

Britta Ernst kontert: „Ich habe diese Stellen gar nicht. Schulsozialarbeit liegt in der Hand der Landkreise. Die derzeitige Linie des Landes ist, dass die Jugendämter der Landkreise durch Schulsozialarbeit an Schulen schwerpunktmäßig und gezielt unterstützen“, antwortete die Ministerin. Schulsozialarbeit sei wichtig sagte sie und fügte hinzu, dass sie sich auch mehr Haushaltsmittel für Schulsozialarbeit gewünscht hätte.

Britta Ernst war auf Einladung von Katja Poschmann nach Rathenow gekommen. Quelle: Uwe Hoffmann
Britta Ernst war auf Einladung von Katja Poschmann nach Rathenow gekommen. Quelle: Uwe Hoffmann

 

 

Das Wahlprogramm der SPD zur Landtagswahl am 1. September beschäftigt sich auf 13 der 90 Seiten mit dem Thema Kindererziehung und Bildung.

Darin steht unter anderem auch, dass das Land das „Engagement bei der Schulsozialarbeit verstärken“ will. „Bis zum Ende des Jahrzehnts soll es an jeder Schule mindestens eine Schulsozialarbeiterin oder einen Schulsozialarbeiter geben.“

Bis dahin ist es also noch ein weiter Weg im „Jahrzehnt der Bildung“. Gerade wird im Havelland auch heiß diskutiert, dass durch geplante Einsparungen im Haushalt des Landkreises bei der offenen Jugendarbeit Stellen wegfallen werden, die die Kommunen allein nicht auffangen werden können, brachte Hartmut Rubach ein aktuelles Thema in die Diskussion ein. Britta Ernst sprach sich dafür aus, dass das Land erst einmal das bezahlt, wofür es derzeit zuständig ist.

Von Uwe Hoffmann

 

Fotos und Text: Uwe Hoffmann

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung vom 21.08.2019, den kompletten Artikel sowie eine Bildergalerie finden Sie unter folgendem Link.

 
 

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