Fast zwei Stunden nahm sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Freitag Zeit, um mit den Mitarbeiterinnen des Rathenower Frauenhauses über Probleme zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Fast zwei Stunden nahm sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Freitag Zeit, um mit den Mitarbeiterinnen des Rathenower Frauenhauses über Probleme zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Rathenow
Eine Bundesministerin zu Besuch im einzigen Frauenhaus des Landkreises, das gab es noch nie. Solche Gelegenheiten müssen genutzt werden und genau das tat Catrin Seeger.
Die 59-Jährige hatte die Einrichtung nach der Wende in Rathenow aufgebaut und leitet diese heute gemeinsam mit Jana Reinhardt. Am späten Freitagnachmittag empfingen sie Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die Idee zu dem Termin hatte die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Premnitz–Milower Land und Landtagskandidatin Katja Poschmann.
„Es ist wichtig, dass Frauenhäuser mehr Aufmerksamkeit bekommen“, bemerkte Poschmann. Und die bekam die Einrichtung. Fast zwei Stunden nahm sich die Ministerin Zeit, um gezielt über Probleme und mögliche Lösungen mit den Mitarbeiterinnen zu sprechen.
Ein Manko stellte sie schon beim Betreten des Hauses fest. „Das ist ein Fall für das neue Investitionsprogramm Barrierefreiheit des Bundes“, bemerkte Giffey mit Blick auf die vielen Treppenstufen im Hauseingang.
Dass tatsächlich ganz andere Dinge viel akuter sind, wurde in einem offenen Gespräch schnell deutlich.
Zwei Mitarbeiterinnen stemmen seit Jahren die Arbeit allein. Sie kümmern sich um die Bewohnerinnen, geben ihnen Zuflucht und Schutz. Sie bieten an drei Orten im Landkreis ambulante Beratung an – 163 Frauen nahmen diese im letzten Jahr in Anspruch.
Sie fungieren als proaktive Interventionsstelle und leisten an sieben Tagen in der Woche einen 24-stündigen Bereitschaftsdienst. Unterstützt werden sie zudem von einer Hauswirtschaftskraft.
14 der insgesamt 15 Plätze im Haus sind derzeit belegt. Zeit, sich wirklich um die Frauen zu kümmern oder die dringend nötige Präzisionsarbeit zu leisten, bleibt den Mitarbeiterinnen aber kaum. Allein der Verwaltungsaufwand nimmt enorm viel Zeit in Anspruch.
„Es tut mir in der Seele weh, wenn ich sehe, wie die Kinder leiden, wir ihnen aber keine qualifizierte Hilfe anbieten können. Wir brauchen unbedingt psychosoziale Betreuung für die Kinder“, mahnte Jana Reinhardt.
Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Rathenow hat einen entsprechenden Antrag für die Finanzierung solcher Fachkräfte bereits im Herbst mit auf den Weg gebracht. Diese ist nun im Doppelhaushalt 2019/20 eingestellt.
Catrin Seeger wies unter anderem daraufhin, dass es endlich einen Rechtsanspruch auf einen Platz geben muss und eine Pauschalfinanzierung. „Es kann nicht sein, dass eine Frau überlegen muss, ob sie sich einen Frauenhausplatz leisten kann“, betonte Catrin Seeger.
„Was würden Sie machen, wenn Sie Ministerin wären?“, wollte Franziska Giffey von Jana Reinhardt wissen. „Die Finanzierung von mehr Personal sicherstellen. Wir brauchen keine Förderprojekte, sondern langfristig gesicherte Strukturen“, lautete die Antwort.
Nach dem Gespräch ließ sich die Ministerin noch durchs Haus führen und nahm sich Zeit, um auch mit den Bewohnerin zu sprechen.
Am Ende musste die Ministerin tief durchatmen. „Das ist wirklich gravierend. Was Sie mir erzählen. Aber genau deshalb bin ich gekommen, denn im Ministerium würde ich all das nie erfahren.“
Die Probleme und Vorschläge will sie nun in den runden Tisch einbringen, der das geplante Förderprogramm des Bundes inhaltlich ausgestalten soll.
Text und Fotos: Märkische Allgemeine/ Christin Schmidt
Den Artikel zum Thema finden Sie hier: MAZ vom 12.04.2019
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